Heute Abend wurde mir wieder ein Igelbaby gemeldet. Aus Sicherheitsgründen fuhr ich hin.Tatsächlich ein Miniigel. Nach einem Gespräch mit der Dame, wollte diese noch einmal mit den Findern sprechen und alles absuchen. Ein Baby war wohl vom Garagendach (Hanglage) gefallen und hat es nicht überlebt. Von der Mutter keine Spur. Also fuhr ich mit dem kleinen Wurm nach Hause und versorgte ihn erst einmal.
Währenddessen kam ein erneuter Anruf der Dame. Man hatte ein weiteres Baby unter Büschen gefunden. Sie brachte mir dieses Baby noch schnell vorbei. Größe und Gewicht passten. Die Beiden müssen Geschwisterchen sein. Es sind zwei kleine Buben. Wir haben sie jetzt Tom und Jerry genannt. Nachdem sie etwas Ersatznahrung aus dem Schälchen geschlabbert haben liegen sie nun in einer von Ursula´s genähten Garagen und schlafen.
Ich weiss nicht wie lange sie unversorgt waren. Ob es ihnen gut geht wird sich heute Nacht zeigen. Bis jetzt ist nichts Auffälliges.
Damit war die Geschichte um Tom und Jerry jedoch noch nicht zu Ende. Gegen 22:10 Uhr kam ein erneuter Hilferuf der Nachbarin an, wo ich heute Abend war. Mutter mit weiteren 5 Babys gesichtet. Mutter in besorgniserregendem Zustand. Ich gab schnell einige Anweisungen was zu tun ist und machte mich auf den Weg. Dort übernahm ich eine verhungerte und verdurstete Igelin, die nur noch Haut und Knochen war. Ein Baby war noch bei ihr. Ich verabreichte eine Infusion, um sie vielleicht doch noch zu retten. Aber es sah sehr schlecht aus.
In der Zwischenzeit suchten die Finder alles ab, um die Babys noch zu finden. Vergeblich! Kein Ton war zu hören. Also kroch auch ich noch hinter die Hecke. Ich wusste ja wonach ich suchen musste. Und tatsächlich: Ich konnte das Nest finden! Alle 4 Babys waren eng aneinander gekuschelt und versteckten sich dort sehr gut. Vorsichtig holte ich sie heraus und wir brachten sie zu ihrer Mama. Wieder vereint mit ihren Babys atmete sie tief und ruhig. Die Infusion schien zu helfen. Alle Babys gingen zu ihr und tranken noch einmal.
Schnell fuhr ich mit der Familie nun nach Hause.Dort sassen ja noch zwei Familienmitglieder. Als ich auch sie zu ihrer Mama setzte tranken auch sie sofort bei ihr. Die Familie war wieder vereint.
Mimi, die Mama, war ganz ruhig. Alle Babys waren bei ihr und tranken noch einmal. Ich merkte jedoch, ihre Atmung wurde wieder flacher. Als die Babys sich dann von ihr lösten setzte ich diese in eine Box, in der noch eine Schüssel mit Ersatznahrung stand. Hier haben dann alle sich noch richtig satt gemacht und verschwanden dann in der Igelgarage.
Mimi ging es derweil immer schlechter. Ich packte sie warm ein und nahm sie auf meinen Schoss. Ihre Atmung wurde immer flacher. Mit wirklich allerletzter Kraft hat sie noch einmal alle ihre 7 Babys gesäugt. Ich versprach ihr, gut auf ihre Babys aufzupassen und kraulte sie ganz sanft. Mir liefen die Tränen die Wangen hinab. Mehr und mehr lies sie sich fallen und wurde mit einem Mal ganz ruhig. So, als wenn sie verstanden hätte, das ich mich ab jetzt um ihre Babys kümmere. Ein letztes Mal versprach ich ihr mich gut um ihre Babys zu kümmern, sie holte noch einmal tief Luft und verlies diese Welt für immer. Ganz sanft war Mimi in meinen Armen über die Regenbogenbrücke gegangen. Ihre Babys lagen satt und warm und alle auf einem Haufen in einer Box neben mir.
Es wird noch eine lange Nacht. Durch ihren schlechten Zustand konnte Mimi ihre Babys nicht mehr optimal versorgen. Das ist jetzt meine Aufgabe. Deshalb werde ich diese Nacht immer wieder eine Portion Ersatznahrung nachlegen müssen. Immer, wenn die Babys nach ihrer Mama rufen.
Das war jetzt eine lange Geschichte. Drückt die Daumen, das wenigstens Mimi´s Babys es alle schaffen. Und wer uns dabei unterstützen möchte, darf dies gerne tun. Also gute Nacht liebe Igel-Freunde!
Bis denne...